Baggerseepiraten lassen Aufsteiger Hanau beim 29:22 auch im Rückspiel keine Chance

Foto: Christian Weis zieht mit voller Körperspannung Richtung Hanauer Tor

Die stattliche Kulisse von über 600 Zuschauern bildete den angemessenen Rahmen für das vorgezogene Rückrundenspiel der Baggerseepiraten gegen den Nachbarn aus Hanau. Dabei zeigten die beiden führenden Teams des Bezirkes eine großartige Werbung für den Handball in der Region. Schon der erste Angriff der Hanauer deutete  an, was sich im Laufe des Spieles immer mehr manifestierte: Die Abwehrarbeit der Gastgeber mit ballbezogener, in erster Linie auf Schnelligkeit beruhender Laufarbeit brachte den Aufsteiger sofort in Bedrängnis.

Bei angezeigtem Zeitspiel gelang es zwar dem Ex-HSG´ler Jannik Ruppert mit einem sehenswerten Unterhandwurf  das 0:1 zu erzielen, es sollte aber die einzige Führung der Gäste bleiben. Im Gegenzug zeigte dann Timo Kaiser, der im Hinspiel nach einer frühen Verletzung nahezu nicht eingesetzt werden konnte, wie das auch schneller gehen kann und stellte mit zwei blitzsauberen Toren den Zähler auf 2:1, bevor der gebürtige Steinheimer Tim Henkel und HSG-Urgestein Philipp Keller auf 4:1 erhöhten. Wie dominant die Gastgeber hier auftraten, zeigt vielleicht die Tatsache, daß sich Gästetrainer Beer bereits nach 7 Spielminuten gezwungen sah, eine Auszeit zu nehmen. Diese jedoch verpuffte nahezu gänzlich, denn nach wie vor zwang die schnelle Abweharbeit der Baggerseepiraten die groß gewachsenen Rückraumspieler der Grimmstädter dazu, mit wenig Gefahr quer zu laufen und so oftmals ins Zeitspiel zu geraten. Einzig der quirlige Jannik Ruppert bereitete hier noch etwas Schwierigkeiten mit seinen verdeckten Würfen, aber je weiter das Spiel fortschritt, desto besser bekam Christian Weis ihn unter Kontrolle und engte seine Kreise ein. Beim 11:4 nach 17 Minuten durch eben diesen erneut sehr engagiert auftretenden  Christian Weis nahm Gästetrainer Beer bereits die zweite Auszeit.

Diesmal konnte er sogar zwischenzeitlich etwas bewirken, die Baggerseepiraten kamen aus dem Rhythmus und Hanau konnte auf 13:10 herankommen, doch eine Auszeit von HSG-Coach Alex Hauptmann, in der er den Spielern die Vorgaben noch einmal ins Gedächtnis rief, beendete den Zwischenspurt des Gegners und fortan rührte man hinten wieder Beton an und konnte bis zur Pause mit dem 17:10 den Sieben-Tore-Vorsprung wieder herstellen. Dabei half natürlich auch, daß hinter der von Philipp Keller hervorragend organisierten Deckung, Torhüter Marco Rhein in absoluter Galaform parierte und kurz vor der Pause bereits seinen zweiten Siebenmeter abwehren konnte.

Nach dem Wechsel setzte sich genau das gleiche fort und spätestens beim 23:11 nach 44 Minuten, als Gästetrainer Beer seine letzte Auszeit nahm war das Spiel entschieden. Die verbleibenden Spielminuten nutzten die Gäste dann zur Resultatsverbesserung, vor allem weil die  Abwehrarbeit auf Seiten der Hausherren nicht mehr ganz so groß geschrieben wurde. Im Angriff wurde ebenfalls munter durchgewechselt und insbesondere Alex Weber konnte sein Potenzial mit zwei blitzsauberen Toren andeuten. Den Schlusspunkt zum 29:20 setzte der überragende Abwehrstratege Philipp Keller, dem ein spitzbübisch herausgespitzelter Ball voranging.  

Zum Schluss bleibt die Erkenntnis, daß die Baggerseepiraten eine neue vereinsinterne Bestmarke für eine 3. Liga-Vorrunde aufgestellt haben und nun mit 20:12 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz überwintern. Sollte man diesen Platz am Ende der Runde tatsächlich auch wieder einnehmen können, wäre das die nächste Bestmarke in der Drittliga-Historie der Baggerseepiraten.