Leistungsgerechtes 34:34 Unentschieden

Foto: Jonas Müller (hier im Spiel gg. Dresden) erzielte den letzten Treffer der HSG

Wenn die beste Auswärtsmannschaft der Liga auf das zweitstärkste Heimteam trifft, darf man getrost einen engen Spielverlauf erwarten. Und so war es schon fast folgerichtig, daß die Partie der Rodgauer im niedersächsischen Springe am Ende keinen Sieger hervorbrachte. Das war nach den Ergebnissen der Vorwoche aber etwas überraschend, hatten die Rodgauer doch einen Zähler gegen Kellerkind Leipzig liegengelassen, während die Springer deutlich und souverän den Klassenprimus aus Hildesheim besiegten.

Nach einer relativ ausgeglichenen Anfangsphase mit gegenseitigem Abtasten war zunächst Springe mit etwas konsequenterem 1:1-Verhalten im Angriff in der Lage, sich einen Vorsprung zu erarbeiteten. Auf beiden Seiten war bei hohem Tempo eine ebenso hohe Fehlerquote zu notieren. Trotzdem gelang es den Baggerseepiraten Mitte der ersten Halbzeit, das Ergebnis auszugleichen. Nachlässigkeiten in der Abwehr sorgten aber dafür, daß sich die Hausherren wieder mit 2 einfachen Toren zum 18:16 Halbzeitstand absetzen konnten.

Zunächst setzten sich die inkonsequenten Abwehraktionen der Hauptmann-Schützlinge zu Beginn der zweiten Hälfte fort. Zwischenstände von 21:17 und 23:19 für die Hausherren deuteten eigentlich den Weg zu einer der seltenen Auswärtsniederlagen der Piraten an. Doch trotz aller technischen Fehler war der Kampfgeist der Rodgauer vorbildlich, unbedingt wollte man die halbe Heimpleite vom letzten Wochenende in der Ferne wettmachen. In einem 10 minütigen energischen Zwischenspurt wurde vorbildlich gekämpft und die Abwehr konnte in Gänze auch als solche bezeichnet werden. Daraus resultierte die erste 2 Tore Führung zum 26:28 in der 48. Minute. Nun war die Partie absolut mitreißend, beide Teams liefen zu Hochform auf, die Handballfreunde toll unterstützt vom fairen Publikum. Die zahlreichen Zuschauer sahen eine stärker werdende HSG, die sich in der Schlußphase immer wieder eine knappe Führung erspielen konnte, letztmalig in der 57. Minute als Jonas Müller den Treffer zum 33:34 erzielte. Doch Springe wollte keinesfalls die erste Heimniederlage quittieren und kam in Person von Ex-Weltmeister Preiss zum Ausgleich. Nun hatten beide Teams plötzlich Ladehemmung, die letzten Angriffe verpufften wirkungslos und selbst eine doppelte Unterzahl in den letzten Sekunden überstanden die Baggerseepiraten unbeschadet, so daß das 34:34 auch nach dem Abpfiff Bestand hatte.

Die Niedersachsen sind damit vor heimischem Publikum immer noch ungeschlagen und haben erst ihren zweiten Punkt abgegeben. Die Baggerseepiraten ihrerseits dürfen zu recht stolz darauf sein, den Titel der besten Auswärtsmannschaft verteidigt zu haben. „Den Punkt hier in Springe nehmen wir gerne mit. So wie das letzte Woche ein gefühlter Punktverlust war, ist das heute ein Punktgewinn. Kompliment an die Jungs, auch wenn nicht alles Gold war, was geglänzt hat, in dieser Halle mußt du erst mal bestehen“, so das zufriedene Fazit von Trainer Hauptmann.