Baggerseepiraten fehlt beim 24:26 im FRAPORT-Spiel auch ein Quäntchen Glück

Die Zutaten zu einer packenden Begegnung: Eine prall gefüllte Halle, auf beiden Seiten Fans, die für glänzende Derbystimmung sorgten, zwei bis in die Haarspitzen motivierte Mannschaften, die jedoch jederzeit fair agierten (nur zwei Zeitstrafen!) tolle und mitreißende Aktionen, die die Zuschauer auf beiden Seiten regelmäßig aus den Sitzen rissen. Lediglich das Ergebnis mit 24:26 (10:9) spiegelte nicht ganz die Ausgeglichenheit in dieser Partie wider.

Foto: Trio mit guter Laune – Heiko Karrer freut sich über die Punkte, Alex Hauptmann über die Leistung seiner Jungs

In der Anfangsphase war es zunächst die HSG, die die ersten beiden Akzente durch sehr sehenswerte Treffer setzte. Jedoch konnte der TVG jeweils egalisieren und sich bis auf 2:5 selbst etwas Luft verschaffen. Es war die Zeit der vergebenen Chancen auf Seiten der Baggerseepiraten. Aber auch der TVG durfte insgesamt vier vergebenen 7m, die durch den speziell in der ersten Hälfte glänzend aufgelegten Marco Rhein vereitelt wurden, nachtrauern. Dies war auch die Phase, in welcher die HSG hätte etwas höher in Führung gehen können. Hätte, hätte Fahrradkette…. ein bekannter Spruch. Doch bei einem Spiel, das von beiden Seiten mit höchstem Risiko geführt wurde, waren die kleinen Fehler am entscheidend. So gingen die Hauptmann-Schützlinge nur mit 10:9 in Führung liegend in die Pause. Selbst Gästetrainer Heiko Karrer hatte dies auch als glücklichen Rückstand/Umstand bezeichnet.

Deutlich besser kam dann auch der TVG aus der Kabine und konnte gleich in Führung gehen. So wog das Spiel bis zur Mitte der zweiten Hälfte hin und her. Eine sehr unglückliche Entscheidung durch die sicher nicht als Heimschiedsrichter geltenden Unparteiischen traf die HSG dann wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Philippe Kohlstrung fing einen Pass der Wällster ab, kollidierte anschließend mit einem Gegenspieler und wurde mit einer Zeitstrafe belegt. Wie nach dem sehr fairen Spiel vom Piraten-Chef kommentiert war dies vermutlich die Schlüsselszene des Spiels. Der Rhythmus war anschließend gebrochen und so konnte der TVG bis zur 52. Minute eine 2-Tore Führung herausspielen. Die HSG steckte aber nie auf, fightete bis zur letzten Sekunde aber das Risiko wurde an diesem Abend nicht belohnt.

Die zahlreichen Fans des TVG konnten somit ihrer Mannschaft zurecht applaudieren, die in der „Crunch-Time“ insgesamt etwas abgezockter war. Die Situation, dass der TVG als ehemaliger Europapokalsieger in dem kleinen Handballdorf Nieder Roden einen Sieg so frenetisch feiert, mag man vor Jahren noch als Aprilscherz abgetan haben, nun war es aus Sicht der Rodgauer aber triste Realität.

Im eigenen Lager war man ob der tollen Leistung und einem in jeder Hinsicht würdigen 3. Liga Derby trotzdem sehr stolz auf seine Mannschaft und nur ein wenig traurig darüber, dass man nicht einen „verdienten“ Punkt erzielen konnte. Der 3. Platz scheint nun an den TVG vergeben, für die Baggerseepiraten gilt es in den verbleibenden 4 Spielen mit 2 weiteren Derbies das Ziel der besten 3. Liga Platzierung nicht aus den Augen zu verlieren. Mit der heute gezeigten Leistung sollte das möglich sein….