Mit einer 30:26 (13:12) Niederlage beim Tabellenletzten HSV Bad Blankenburg mussten die Handballer der HSG Rodgau Nieder-Roden am Sonntagabend die Heimreise aus Thüringen antreten und verpassten damit in der 3. Liga Ost den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz und damit die Möglichkeit sich am kommenden Wochenende gegen die SG Leutershausen in einem absolutes Spitzenspiel vor eigenem Publikum präsentieren zu können.

Nach der Trennung von Trainer Jörn Schläger zu Beginn der vergangenen Woche und erstmals unter der Regie des bisherigen Co-Trainers Igor Ardan gingen die Gastgeber bis in die Haarspitzen motiviert in diese   Partie und legten auch schnell ein 2:0 vor.  Doch davon zeigten sich die Redmann-Schützlinge nur wenig geschockt und egalisierten den Vorsprung durch zwei Tore von Philippe Kohlstrung, der hier kurzzeitig seine Fähigkeiten aufblitzen ließ, innerhalb einer Minute. Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit blieb es immer knapp und beim 5:6 , 6:7 jeweils durch Tim Henkel sowie beim 7:8, 8:9 und 9:10 jeweils durch Jonas Müller konnte man sogar Führungen  herausspielen, allerdings hielten die verbissen kämpfenden Gastgeber dagegen und konnten bis zur Pause das Blatt wieder mit 13:12 zu ihren Gunsten wenden.

Bis zu diesem Zeitpunkt war Trainer Redmann, mit der Leistung seiner Mannschaft noch nicht unzufrieden und meinte nach dem Spiel:  „Wir haben das in der ersten Hälfte noch recht ordentlich gemacht“. Allerdings änderte sich das gleich zu Beginn der zweiten Hälfte, denn da konnten sich die Hausherren nach dem Ausgleich durch Christian Schmid (13:13) mit einem 4:0-Lauf zum 17:13 -begünstigt durch Leichtsinnsfehler und verspielte Bälle auf Seiten der Baggerseepiraten- erstmals absetzen.

„Das war unnötig. Wir haben technische Fehler en masse gemacht und zu viele Bälle verworfen“, sagte Nieder-Rodens Trainer Jan Redmann. Auch eine Auszeit in dieser Phase konnte die Misere zunächst nicht aufhalten, bis nach dem  22:16 in der 42. Minute Michael Weidinger in Überzahl von Linksaußen trotz eines üblen Fouls das 22:17 markierte.

Die folgerichtig ausgesprochene Zeitstrafe und die Tasache, daß man nun für fast 2 Minuten gegen vier Feldspieler spielen konnte machte offensichtlich noch einmal Energien frei und mit Toren von Philippe Kohlstrung (22:18) Christan Schmid (22:19 beide noch in Überzahl)  Jonas Müller (22:20) und Timo Kaiser (22:21 per 7m) hatte man bis zur 49. Spielminute den Anschluss wieder hergestellt. Auch hier vermochte die von Neu-Trainer Igor Ardan gezogene Grüne Karte den Lauf der Baggerseepiraten  zunächst nicht zu bremsen und das 24:24 von Tim Henkel brachte in der 53. Spielminute erstmals wieder den Ausgleich. Gegen den immer nervöser werdenden Tabellenletzten gelangen allerdings danach nur noch zwei 7m Treffer durch Timo Kaiser, wohingegen die verbissen kämpfenden Hausherren beim 27:25 den Trend wieder gebrochen hatten.  Spätestens das 28:26 durch den Abpraller eines bereits geblockten Wurfes aus der zweiten Reihe, den der Bad Blankenburger Rückraumspieler sich selbst wieder erkämpfte brach den Widerstand der Baggerseepiraten. Die beiden letztenTore, nach wiederum verspielten Bällen, hatten dann  nur noch statistischen Wert. Positiv stimmt, daß man nach einem 6-Tore-Rückstand wieder zum Ausgleich kommen konnte.  Wenn das dann aber völlig ungenutzt bleibt und man gegen einen taumelnden Gegner nicht „den Sack zumacht“, sondern in die gleichen Muster zurückfällt, die zuvor den Rückstand ausgelöst hatten, darf man sich nicht wundern, wenn am Ende nichts rauskommt und man mit hängenden Köpfen die Heimreise antreten muss.