3. Liga Ost: HSG Rodgau Nieder-Roden – HSC Bad Neustadt 35:29 (17:14)
Dank einer hervorragenden Offensivleistung bezwangen die Rodgauer am Samstagabend den im Vorfeld als „Angstgegner“ aus Bad Neustadt bezeichneten Ligarivalen und mischen dadurch weiterhin in der Spitzengruppe der 3. Liga Ost mit. Gut 450 Zuschauer sahen ein interessantes und intensives Match, aus dem die Gastgeber letztlich verdient als Sieger hervorgingen.
Foto: Kreiswühler Flo Stenger rackerte wieder unermüdlich
Trainergespräch online unter: https://www.youtube.com/watch?v=JFO42kedSJs&feature=youtu.be
Mit dem Rückenwind aus Northeim gaben die Rodgauer von der ersten Minute an Vollgas. Schnell setzte man sich über präzise Abschlüsse auf 7:4 ab, vor allem Michi Weidinger, der am Ende mit 8 Feldtoren herausragte, fand immer wieder die Lücken in der Gästedeckung und konnte auch den ein oder anderen Tempogegenstoß spektakulär verwerten. Doch die Mannschaft aus der Rhön war nicht zum Geschenke verteilen an der Wiesbadener Straße erschienen. Über die wurfstarken Haupttorschützen Leskovec und Hines drehte der Tabellendreizehnte die Partei binnen 5 Minuten und Trainer Redmann sah sich zu einer frühen Auszeit gezwungen. Einige personelle Umstellungen sorgten dann wieder für mehr Effektivität im Angriff, Jonas Müller verwandelte kompromißlos seine Chancen und auch Timo Kaiser kam mehr und mehr auf Betriebstemperatur. Das Spiel blieb weiter sehr körperbetont, allerdings ohne die Grenzen des Zulässigen zu überschreiten, erfreulich auch daß die Unparteiischen nicht mit den sonst üblichen „Progressions-orgien“ für Hektik sorgten. Im weiterhin offenen Schlagabtausch mit viel Tempo stand es dann kurz vor der Halbzeit 14:14. Gestützt auf den immer stärker werdenden Marco Rhein gelang ein 3:0 Lauf zum 17:14 und selbst der mit der Halbzeitsirene zugesprochene Strafwurf wurde vom HSG-Kapitän vereitelt.
Die Fans der HSG -darunter auch eine große Anzahl aus Götzenhain und Dreieich- durften sich über eine sehr unterhaltsame Begegnung freuen und erwarteten mit Spannung den Wiederanpfiff. Doch nach dem Treffer zum 18:14 mußte man zum ersten mal in Unterzahl agieren und das nutzten die cleveren Bad Neustädter sofort aus. Da einige Würfe auch noch am Innenpfosten landeten, schmolz der Vorsprung schnell dahin und beim 22:22 war wieder Gleichstand angesagt. Aber daß die Moral und Kampfkraft der Truppe absolut intakt ist, bewiesen Kaiser & Co. in den folgenden Minuten. In der Abwehr legten die Redmann-Schützlinge noch eine Schippe drauf, sehenswert war dabei die physische Präsenz von Tim Henkel, der auf der Halbposition seine Gegner 56 Minuten lang beackerte. Über präzise Spielzüge fand man im Angriff immer wieder einen gut postierten Schützen, der die Harzkugel im Gäste-Gehäuse unterbringen konnte. Die Bad Neustädter mußten zudem dem hohen Tempo Tribut zollen, einige Akteure waren schon im roten Bereich angelangt. Die Baggerseepiraten ihrerseits hatten noch einige Trümpfe im Ärmel, ob Schopper, Hoddersen oder der wieder sehr umsichtig agierende Alex Weber auf der Spielmacherposition. Allen war anzumerken, daß man dieses Heimspiel zu 100% gewinnen wollte. Und so schraubten die HSG´ler unter dem Jubel der Fans das Ergebnis zum Endstand von 35:29 in die Höhe – vielleicht ein paar Treffer zu viel Differenz, denn die Gäste spielten bis zur 50. Minute keineswegs wie ein Abstiegskandidat. Unter dem Strich stand nach gut zweieinhalb Monaten wieder ein Heimsieg zu Buche, entsprechend zufrieden war der Hauptverantwortliche Jan Redmann: „Vor allem freut mich heute, daß wir die schlechte Phase Mitte der ersten Halbzeit gut weggesteckt haben und am Ende die Partie souverän für uns entscheiden konnten.“