Miserable Chancenverwertung rächt sich fast
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Die Hausherren erwischten einen Auftakt nach Maß und beherrschten die abstiegsbedrohten Coburger klar. Auch eine nach 5 Minuten genommene Auszeit durch Gästetrainer Röhrig konnte die Baggerseepiraten nicht stoppen. Eine unüberwindbare Abwehr und konsequentes Angriffsspiel sorgten für eine komfortable 7:0-Führung und nicht wenige der gut 400 Zuschauer waren da gedanklich schon beim Pausenbier.
Foto: Flying Schmid (2) in Aktion
Doch diese Einstellung schien sich auch auf die Aktionen der HSG´ler auszuweiten. Der bis dahin wie am Schnürchen laufende Angriffsmotor kam bedenklich ins Stottern, auch weil Gästetorhüter Titze mehrfach 100%ige Chancen vereitelte. Auch in der Deckung fehlte nun häufiger der Zugriff und so pirschte sich die Bundesligareserve –angeführt vom wurfstarken Wolf- Tor um Tor heran. Beim Halbzeitpfiff war der Vorsprung auf 4 Tore zusammengeschrumpft und jedem war klar, daß man höllisch aufpassen mußte, wenn man die zwei Punkte im Rodgau behalten wollte. Denn schon vor Wochenfrist war es den Coburgern in Baunatal gelungen, einen Rückstand aufzuholen und das Parkett als Sieger zu verlassen.
Man war also bestens gewarnt und über Stenger und den besten Feldtorschützen der HSG Alex Weber warf man wieder eine vermeintlich beruhigende 17:12 Führung heraus. Doch in den folgenden 10 Minuten ging so ziemlich alles schief, was überhaupt nur schiefgehen kann. Schlecht vorbereitete Würfe, verworfene Tempogegenstöße und eine Verletzung von Michi Weidinger sorgten dafür, daß die Gäste zum 18:18 ausgleichen konnten. Nun nahm Jan Redmann eine Auszeit, um die Nerven wieder etwas zu beruhigen. Und in der Tat wurde das Spiel der Baggerseepiraten wieder konsequenter. Ein Dreierpack brachte zunächst die 22:19 Führung, doch die Gäste ließen in ihren Bemühungen nicht nach und hielten weiterhin voll dagegen. Beim 24:23 und angezeigtem Zeitspiel übernahm Henning Schopper die Verantwortung, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und erzielte den letztlich entscheidenden Treffer zum 25:23. Die Coburger verkürzten auf 25:24, doch das sollte dann auch der Endstand bleiben.
Trainer Redmann war bei der Bewertung der Leistung seiner Jungs hin- und hergerissen: „Die ersten 12 Minuten waren natürlich überragend, da wäre ich am liebsten schon heimgegangen. Da haben wir es im Anschluß verpaßt, die Führung noch weiter auszubauen. Daß dann die Nerven etwas flattern, wenn der Gegner den Rückstand aufholt ist klar. Die Fehler werden wir analysieren, aber am Ende zählen die beiden Punkte.“