Rodgauer treten im DHB-Pokal beim Zweitligisten Aue an
Am kommenden Samstag beginnt für die Handballer der HSG Rodgau Nieder-Roden wieder der sportliche Ernst des Lebens. Wie seit ein paar Jahren schon Tradition, finden am vorletzten Augustwochenende deutschlandweit die Begegnungen im DHB-Pokal statt. Und da sich die Rodgauer erneut für die erste Runde qualifiziert haben, sind auch sie Teil eines solchen „Final-Fours“. Diesmal verschlägt es Redmann & Co. in den Osten der Republik. Dort wartet der Zweitligist EHV Aue am Samstag um 15.00 Uhr in der heimischen Erzgebirgshalle. Daß man zu diesem Auswärtsspiel wie jedes Jahr als krasser Außenseiter anreist, kümmert Trainer Jan Redmann recht wenig: „Es ist für uns ein idealer Zeitpunkt mit einem Härtetest unter Wettkampfbedingungen. Wir wissen um unsere Rolle als Underdog und wollen uns gut präsentieren“.
Beim Versuch, eine ansprechende Leistung zu zeigen, werden auch zwei Neuzugänge helfen. Sowohl Benjamin von Stein, als auch Niklas Geck konnten sich in den vergangenen 12 schweißtreibenden Wochen empfehlen und brennen auf einen Einsatz. Beide gaben unabhängig voneinander zu Protokoll, daß sie von der Mannschaft sofort zu 100% akzeptiert und integriert wurden. Der 27-jährige von Stein, der als Beamter in Frankfurt arbeitet, lobt den Charakter seiner Mitspieler über den grünen Klee: „Der Empfang war wirklich nicht zu toppen. Jetzt gilt es für mich, den Vertrauensvorschuß zurückzuzahlen. Da muß ich mich noch an einige Abläufe gewöhnen, vor allem im Angriff mit dem temporeichen, variablen Spiel muß die Abstimmung noch besser werden“. Der gebürtige Pfungstädter, der vom Ligakonkurrenten Groß-Bieberau nach Rodgau gewechselt ist, hat bei der Frage nach seinen Zielen die Antworten sofort parat: „Attraktiven, schnellen und erfolgreichen Handball wollen wir als Team zeigen. Und die ersten Wochen hier bestätigen mich in meiner Entscheidung vom Frühjahr, nach Nieder-Roden zu kommen. Da habe ich nicht lange nachgedacht und ehrlich gesagt hält das positive Gefühl auch immer noch an.“
Ähnlich ergeht es Niklas Geck, der mit seinen 21 Lenzen zwar noch recht jung ist, in den vergangenen Jahren aber schon beim TV Großwallstadt gezeigt hat, daß er ein Leistungsträger in der 3. Liga sein kann. Besonders freut er sich auf die erneute Zusammenarbeit mit seinem „Entdecker“ Jan Redmann: „Jan hat mich damals in der B-Jugend ins HBLZ geholt und mir sofort Vertrauen geschenkt. Insgesamt waren es wirklich sehr erfolgreiche Jahre beim TVG, aber jetzt war einfach der Zeitpunkt gekommen, mal was Neues auszuprobieren und mehr Spielzeit auf der Platte zu bekommen.“ An seinen neuen Verein hat er nicht die besten sportlichen Erinnerungen: „Der TVG hat sich in Nieder-Roden immer sehr schwer getan, letztes Jahr sogar verloren. Die Atmosphäre in der relativ kleinen und engen Halle ist schon was Besonderes. Da freue ich mich jetzt schon total drauf.“ Und auch Geck kann seine Ziele bei der HSG schnell und präzise formulieren: „Ich will mich weiterentwickeln, das geht halt nur mit Einsatzzeiten. Und es wäre wirklich ein Traum, wenn ich eine tragende Rolle in diesem jungen Team einnehmen könnte.“
Das erste Kapitel einer Erfolgsgeschichte könnte schon am Samstag beginnen, das wäre dann zu einem sehr frühen Saisonzeitpunkt ein Novum, denn noch nie haben die Baggerseepiraten die erste Runde im DHB-Pokal überstanden. Doch wer weiß, vielleicht ist dieses Mal dank von Stein und Geck eine Überraschung möglich.