HSG Rodgau Nieder-Roden – HG Oftersheim/Schwetzingen 29:18 (11:7)

Eine Standortbestimmung sollte es werden, nachdem die Saison mit drei Duellen gegen die Zweitvertretungen von Bundesligisten und zwei Derbies, die bekanntlich auch immer „ihre eigenen Gesetze“ haben, begonnen hatte, stellte sich mit der HG Oftersheim/Schwetzingen der erste „normale“ Gegner in der Halle an der Wiesbadener Straße  vor. 

Und dieser kam mit der Empfehlung drei seiner 5 Punkte in Auswärtsspielen in Groß-Bieberau (1) und Erlangen/Bruck (2) geholt zu haben. Außerdem war man gegen die mit Weltmeister Christian Zeitz aufgerüstete SG Nussloch nur hauchdünn mit 25:26 unterlegen.
Allerdings hatte sich am vergangenen Wochenende beim Gastspiel bei der HSG Hanau Kapitän Sauer schwer verletzt und konnte demnach nicht mitwirken, dafür war jedoch -anders als in Hanau- der mit Doppelspielberechtigung für den Bundesligisten Eulen Ludwigshafen ausgestattete Rückraumkanonier Daniel Hideg dabei, der noch gegen Nussloch das Wurfduell gegen Weltmeister Zeitz deutlich mit 12:7 Toren für sich entschieden hatte.

Dieser zeigte auch gleich zu Beginn, dass er gewillt war seiner Mannschaft wieder mit vielen Treffern zu helfen, doch traf er mit Tim Henkel auch auf einen Abwehrspieler, der solche Aufgaben liebt und sich gegen den körperlich deutlich überlegenen Angreifer sehr gut behaupten konnte und ihn weitgehend unter Kontrolle hatte.
So entwickelte sich zuerst ein ausgeglichenes Spiel, in dem sich aber schon zeigte, dass Jan Redmann insbesondere seine Abwehr sehr gut eingestellt hatte und dahinter Torhüter Marco Rhein nach einigen Wochen mit schwankenden Leistungen wieder einen Sahnetag erwischt hatte. Unglücklicherweise konnte man einige  der Bälle, die man sich gegen die häufig mit sieben Feldspielern agierenden Gäste erkämpft hatte nicht in Tore ummünzen und verfehlte bei gleich dreimal das Leere Tor bei Weitwürfen.

Dadurch musste man sich im Positionsangriff umso mehr anstrengen, doch Timo Kaiser, Florian Stenger und Michael Weidinger trafen zuverlässig bis beim 9:7 drei Minuten vor der Pause Trainer Redmann noch einmal eine Auszeit nahm um die Schlussphase der ersten Hälfte zu besprechen. Offensichtlich hatte er die richtigen Worte gefunden, denn Florian Stenger und Tim Henkel konnten den Vorsprung bis zur Halbzeit noch auf 11;7 ausbauen. Dummerweise bekam Michael Weidinger mit dem Pausenpfiff noch eine Zeitstrafe, die man als Hypothek mit in die Zweite Hälfte nehmen musste.

Der Beginn der der zweiten Hälfte verlief dann allerdings gänzlich anders als von allen erwartet: In Unterzahl agierend legte die HSG-Defensive noch einmal einen Zahn zu ließ in den kompletten zwei Minuten keinen Treffer zu und erzielte über Tim Henkel und zweimal Geburtstagskind Benjamin von Stein deren drei, sodass mit 14;7 schon so etwas wie eine Vorentscheidung gefallen war.

Als die Gäste zwischenzeitlich noch einmal auf 15:12 herankamen, zückte Jan Redmann wieder die grüne Karte um den aufkommenden Leichtsinn wieder etwas einzudämmen. Dass er dabei offensichtlich erneut die richtigen Worte gefunden hatte zeigte sich im Anschluss als man gestützt auf die weiter sensationelle Defensive über Florian Stenger, zweimal Timo Kaiser und zweimal Tim Henkel binnen fünf Minuten den Zwischenstand auf 20:12 stellte. Erneut wurde dabei eine Unterzahlsituation, hervorgerufen durch  eine etwas seltsame Zeitstrafe gegen Philipp Keller,  mit 2:0 gewonnen und damit wohl die endgültige Entscheidung erzielt.

Die restliche Spielzeit darf man getrost als Kür oder Schaulaufen  bezeichnen, zum 26:16 trug sich dann auch der starke Torhüter Marco Rhein mit einem Distanzwurf in die Torschützenliste ein und alle Spieler bekamen ihre Spielanteile. Den Schlusspunkt setzte dann Philipp Keller auf unnachahmliche Art und Weise zum verdienten 29:19 Sieg.

Im Trainergespräch zeigte sich Jan Redmann dann auch sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft insbesondere in der Defensive, und bekannte, dass er trotz intensiver Suche an diesem Tag kein „Haar in der Suppe“ finden konnte.