Höchster Saisonsieg beim 29:20 gegen Springe
Foto: Achtung Netz, schon wieder Weidinger
Was für ein Spiel, was für eine Stimmung ! Gut 400 restlos begeisterte Zuschauer feierten ihre Mannschaft nach 60 intensiven Minuten mit Standing Ovations. Zuvor hatte die Hauptmann-Truppe eine der besten Leistungen in den letzten Jahren gezeigt und den hoch gehandelten Favoriten phasenweise an die Wand gespielt. Im Vorfeld der Partie war den Verantwortlichen schon etwas mulmig, wußte man doch um die individuelle Klasse des Gegners, der sich vor Rundenbeginn mit Kreisläufer Preiß prominent verstärkt hatte.
Trainergespräch unter: https://youtu.be/9D3OPLb89Dc
Doch den Respekt vor den Deisterstädtern legten die Baggerseepiraten spätestens nach dem 4:4 ab. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kaiser schon zweimal eingenetzt, ebenso wie der stärkste Akteur der Gäste, Tim Otto, der am Ende auf 7 Treffer kam. Daß das besagte 4:4 der letzte Ausgleich in dieser Partie werden sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen. Die intensive Deckungsarbeit der Hausherren sorgte aber in der Folge für einige schnelle Ballgewinne. Erneut der wurfstarke Müller, Tim Henkel und Michi „Air“ Weidinger sicherten mit einem 4:0 Lauf eine komfortable 8:4 Führung und Gästetrainer Kuleschov sah sich nach 13 Minuten schon zu einer Auszeit gezwungen. Doch auch nach der einminütigen Unterbrechung änderte sich am grundsätzlichen Spielverlauf sehr wenig. Die Baggerseepiraten präsentierten sich sehr diszipliniert und zweikampfstark in der Deckung, Torwart Marco Rhein agierte wie seit Wochen in absoluter Topform und die Gäste vertändelten unter dem aufgebauten Druck viele Bälle. Dies nutzte vor allem Michi „Air“ Weidinger genüßlich aus. So in der 29. Minute, als er -zentimetergenau angespielt von Marco Rhein- einen Tempogegenstoß mit aller Macht zum 15:8 verwandelte und dabei die Reißfestigkeit des Tornetzes testete. Da konnten die Gäste noch froh sein, kurz vor der Halbzeit das 15:9 zu erzielen und den Rückstand einigermaßen erträglich zu gestalten.
Die Kabinenansprache von Trainer Hauptmann fiel ungewöhnlich kurz aus und bestand im Wesentlichen nur aus zwei Worten: „Einfach weitermachen !“ Und in der Tat hielt sich seine Truppe an die ausgegebene Marschrichtung. Mit kompromißloser Deckungsarbeit wurden die zweitligaerfahrenen Rückraumschützen weitestgehend auf Distanz gehalten, was trotzdem noch auf das Tor kam wurde meist zur sicheren Beute von Kapitän Marco Rhein. So konnten die Baggerseepiraten den 5-6 Tore Vorsprung bis zur 40. Minute behaupten. Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gab, dann einige leichtfertige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die es den Springern ihrerseits ermöglichten den Rückstand nicht größer werden zu lassen. Eine Rückraumkanone von Jonas Müller in den Winkel des Springer Gehäuses läutete dann die wohl stärksten 10 Minuten ein. Mit leidenschaftlichem Einsatz raubten die Rodgauer auch den allerletzten Nerv der Deisterstädter, deren Abkürzung im Vereinsnamen HF mittlerweile eher für „Habe Frust“ zu stehen schien, denn zunächst handelte sich Zildzic eine Zeitstrafe wegen Meckerns ein und dann wurde Michi Weidinger von Fabian Hinz rüde im Gesicht getroffen. Da konnten die Gäste von Glück reden, daß die sehr umsichtig und souverän leitenden Unparteiischen auf die Rote Karte verzichteten. Ein Dreierpack von Schmid und Kaiser zum 26:17 beantwortete dann endgültig die Frage nach dem Sieger. Auch nach einigen personellen Wechseln waren die Baggerseepiraten –vorbildlich angefeuert von den gut 400 Fans- im Vollgasmodus. Nichts brachte die Gastgeber aus dem Rhythmus und als Krönung des perfekten Abends durfte sich noch Sam Hoddersen mit einem in der Schlußsekunde verwandelten Strafwurf über sein erstes Tor in der 3. Liga freuen. Ein zufriedenes Fazit zog aus Pressesprecher Marzo nach dem verdienten Heimsieg: „Glückwunsch an das gesamte Team, das war eine Topleistung. Heute hat einfach alles gepaßt, auch die Unterstützung von den Rängen, da gab es ja sogar Szenenapplaus für gelungene Abwehraktionen. Nach derzeit 8:2 Punkten sind wir mit dem Saisonstart sehr zufrieden, jetzt bereiten wir uns in aller Ruhe auf Hildesheim vor.“