Zielwasser vergessen: Rückrundenauftakt durch miserable Chancenverwertung vermasselt
Im Prinzip war alles getan, um einen guten Rückrundenauftakt in Magdeburg zu gestalten. Die Stimmung war sehr gut und die Verkehrssituation war derart entspannt, dass man auch eine ausgiebige Kaffeepause machen konnte. Gut vorbereitet kam dann der Anpfiff gegen einen sehr motivierten Gegner. Der Bundesliga-Nachwuchs ist bekanntermaßen exzellent ausgebildet, jedoch bei weitem nicht mit derart Erfahrung ausgestattet wie die Piraten um Jan Redmann.
Eigentlich ging es auch gar nicht schlecht los. Chancen konnten sich die Baggerseepiraten in Hülle und Fülle erspielen. Nur der Abschluss war entweder ein wenig unkonzentriert oder nicht mit der für die 3. Liga zwingenden Konsequenz. So kam es, dass die Rodgauer zwar unzählige Einwurfmöglicheiten hatten, aber die Tore durch die heimstarke Sieben aus Magdeburg gemacht wurden. Das hohe Tempo, zu welchem die Gäste auf Grund der inkonsequenten Abschlussquote den Gastgeber einluden, führte folgerichtig zu ebenso inkonsequenten Aktionen in der Deckung.
Und täglich grüßte das Murmeltier…. Das letzte Auswärtsspiel in Magdeburg war zwar schon gut 2 Jahre her, aber es war dann wie es immer war. Die HSG lief schnell einem 4 Tore Rückstand hinterher, der im Prinzip nicht mehr von den Hausherren hergegeben wurde.
Erwähnt werden muss aber trotzdem, dass es dazu mehr als reichlich Chancen gab. Eine Vielzahl von hervorragenden Einschußmöglichkeiten, neben Siebenmetern und völlig freien Gegenstößen konnte nicht genutzt werden. Vor allem in der zweiten Hälfte, als der Gegner sichtbar ins sogenannte Schwimmen gekommen war. Beim 20:22 Rückstand hatte man die Gelegenheit, auf ein Tor heranzukommen. Magdeburg war sichtlich verunsichert und hatte förmlich um den Ausgleich gebettelt. Doch waren die Piraten an diesem Tag einfach zu gnädig mit ihrem Opfer und wurden so selbst zum Opfer der eigenen Inkonsequenz und Unzulänglichkeiten. Vielleicht aber auch Opfer von Aberglaube, welcher immer gerne in solchen Situationen zitiert wird. Sei es drum….. Die Schuld muss man dann jedenfalls in den eigenen Reihen suchen.
Tja, und damit wurde einmal mehr bewiesen, dass in dieser sehr ausgeglichenen Liga jeder wirklich jeden schlagen kann, wenn, ja wenn das Wörtchen wenn nicht gewesen wäre. Lange Gesichter saßen dann auf der ebenso schnellen, weil verkehrsfreien Rückreise in den Bussen in den Rodgau. Und die Erkenntnis dieser längsten Auswärtsfahrt: Jetzt ist man gleich am kommenden Wochenende vor heimischen Publikum in der Pflicht gegen einen starken und sehr ausgeglichenen Gegner aus Großsachsen, der eine der kürzesten Auswärtsfahrten an die Sporthalle in der Wiesbadener Straße hat.